Was ist deutsche Leitkultur? Schuld zu lange als Staatsaufgabe betrachten.
„Deutschland braucht um seiner Zukunft willen ein nationales Geschichtsbild, das die Kontinuität im Leben unseres Volkes in den Mittelpunkt stellt. Wir erteilen dem staatlich verordneten Schuldkult, der nicht zuletzt im Dienst fremder Finanzinteressen steht und deutschen Selbsthaß, vor allem bei der Jugend, fördert, eine Absage.“
Das Ziel der deutschen Erinnerungspolitik ist nicht die ewige Erinnerung an die vermeintliche “Kollektivschuld” der Deutschen. Seit Jahrzehnten steht die Vermittlung der historischen Verantwortung Deutschlands für die Bewahrung des Friedens und der Völkerverständigung auf der Welt im Mittelpunkt. Mit dem Ende der Nürnberger Prozesse im Jahr 1949 beendeten die Alliierten auch die juristische Feststellung der individuellen Schuld von Einzelpersonen und ermöglichten es der deutschen Nachkriegsgesellschaft, ihre Verantwortung für die Verbrechen des Dritten Reiches selbst aufzuarbeiten. Die Schuldfrage und die Zuweisung der Schuld spielen laut einer Studie der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft gegenwärtig kaum noch eine Rolle für die meisten deutschen Staatsbürger. Denn schuldig fühlen können sich nur Menschen, die persönlich involviert waren.